“Olympia Bob Run” St. Moritz-Celerina

Der Olympia Bob Run in St. Moritz-Celerina ist die älteste Bobbahn der Welt und eine wichtige Touristenattraktion im Engadin. Eine neue, dauerhafte Ausstellung thematisiert den Eiskanal und seine Geschichte. Ein Schnittmodell eines 4er-Bobs und ein Oldtimer Bob zeigen die Entwicklung im Bobsport auf. Ein Fotospot bei einem Startportal lädt die Besucherinnen und Besucher ein, sich selbst als Bobsportlerinnen und -sportler zu inszenieren. Ein Skeleton-Schlitten und ein Rennrodel sowie die Geschichte des Bobbahnbaus und dessen Einfluss auf den Tourismus im Engadin ergänzen die Themeninsel.

Älteste Bobbahn der Welt
Der Olympia Bob Run St. Moritz – Celerina ist die heute einzig verbliebene Natureisbobbahn und gleichzeitig auch die älteste Bobbahn der Welt. Sie wurde 1904 erstmals eröffnet und zählt heute zu den wichtigsten Kulturgütern der Schweizer Sportgeschichte. Britische Gäste, die ihre Winterferien im Engadin verbrachten, haben hier sowohl den Skeleton- als auch den Bobsport erfunden. Die Bahn war Austragungsstätte von zwei Olympischen Winterspielen (1928 und 1948) und unzähligen Weltmeisterschaften und Weltcuprennen. Jedes Jahr werden verschiedene Grossveranstaltungen in den Disziplinen Bob, Skeleton, Monobob und Rennrodeln ausgetragen. Die Schweiz gehört, auch dank der prestigeträchtigen Heimbahn, zu den erfolgreichsten Nationen im Bobsport.

Geschichte des Bahnbaus
Von den Anfängen der vereisten Bobbahn, die von St. Moritz nach Celerina führt, bis zum Anfang der 1980er-Jahre lag die Verantwortung des Baus in den Händen der einheimischen Familie Angelini, die die Bahn über drei Generationen lang konstruierte. 1985 übernahm Louis Pranti die Verantwortung für den Bahnbau. Er wurde 1990 durch den Celeriner Christian Brantschen abgelöst, der mit seinem Baugeschäft, der Brantschen AG, bis heute für den Bau verantwortlich ist. Obwohl sich während mehr als 100 Jahren Bahnbau vieles verändert hat, sind die Grundsätze die gleichen geblieben, denn die Konstruktion erfordert viel Erfahrung und Augenmass.

Bahnbau aktuell
In der letzten Novemberwoche reist die Bahnmannschaft an, um innerhalb von drei Wochen aus 15’000m³ und 7000m³ Wasser die grösste Schneeskulptur der Welt in die herrliche Naturarena des Oberengadins zu bauen. Der Bau beginnt immer beim Sunny Corner, anschliessend arbeitet sich die Mannschaft Richtung Ziel bzw. Auslauf vor. Die Strecke vom Start bis zum Sunny Corner wird zum Schluss gebaut. Genaue Einmessungen werden bis heute als Notizen im “Milchbüchlein” festgehalten, wobei grosse Bäume und Steine wichtige Anhaltspunkte für die Männer aus dem Südtiroler Vinschgau sind.